Ist der Döner nun deutsch oder türkisch? Hand aufs Herz, diese Frage hat sicher schon für die eine oder andere hitzige Debatte an einer Imbissbude gesorgt. Klar ist: Der Döner Kebab ist aus unserem Alltag kaum wegzudenken, egal ob hier in Deutschland oder in der Türkei. Aber seine Herkunft ist so eine Sache für sich, eine Geschichte mit vielen Wendungen. Höchste Zeit also, den Spieß mal umzudrehen und diesem unfassbar leckeren Fast Food auf den Grund zu gehen
Die Reise beginnt, wie könnte es anders sein, im Osmanischen Reich. Doch von dort aus hat das Gericht eine ziemlich bemerkenswerte Entwicklung hingelegt, die uns direkt nach Deutschland führt. Tauchen wir also mal ein bisschen tiefer in diese Geschichte ein.
Ist der Döner türkisch?
Das ist wohl die Gretchenfrage, wenn es um den Döner geht – und eine, die gar nicht so leicht zu beantworten ist.
Klar, die Wurzeln des Gerichts liegen unverkennbar im Osmanischen Reich. In der Türkei wurde die Kunst, Fleisch am Spieß zu grillen, über Jahrhunderte hinweg gepflegt und perfektioniert. Das ist die eine Seite der Medaille.
Der eigentliche Clou, der den Döner zu dem gemacht hat, was er heute ist, passierte aber erst in den 1970er-Jahren – und zwar hier in Deutschland. Zu verdanken haben wir das vor allem türkischen Einwanderern wie Kadir Nurman. Seine geniale Idee, das Fleisch direkt vom Spieß in ein Fladenbrot zu packen, hat den Döner erst zu dem praktischen, schnellen Streetfood-Hit gemacht, den wir heute kennen.
Dies erklärt, woher der Berliner Döner kommt.
Heute ist der Döner aus der deutschen Esskultur nicht mehr wegzudenken, er gehört einfach dazu. Man könnte also sagen: Auch wenn die Seele und das Herz des Gerichts durch und durch türkisch sind, ist der Döner, wie wir ihn verputzen, eine Erfolgsgeschichte, die in Deutschland geschrieben wurde.
Wer hat döner erfunden?
Und wer hat ihn nun erfunden? Tja, die Geschichte vom einen, genialen Erfinder des Döners ist leider ein bisschen zu schön, um ganz wahr zu sein.
In Wirklichkeit war es wohl kein einzelner Geistesblitz, sondern eher eine Entwicklung, die über mehrere Stationen lief. Der Name, der dabei immer wieder fällt, ist natürlich der von Kadir Nurman. Ein türkischer Gastarbeiter in Berlin, der 1972 den entscheidenden Dreh raushatte: Er packte das Fleisch vom Spieß als einer der Ersten konsequent ins Fladenbrot, gab Salat und Soße dazu und machte den Döner damit zum Streetfood-Hit, den wir heute kennen. Er hat ihn also unglaublich populär gemacht.
Aber – und das gehört zur ganzen Geschichte dazu – es gibt auch andere, die für sich beanspruchen, die Idee schon vorher gehabt zu haben. Wer da nun wirklich der Allererste war, lässt sich heute kaum noch mit Sicherheit sagen.
Worüber es aber absolut keine zwei Meinungen gibt: Das Herzstück des Ganzen, also die Idee des gegrillten, sich drehenden Fleischspießes, ist tief in der türkischen Küche verwurzelt. Das ist die unbestrittene Basis, auf der die moderne Döner-Geschichte erst aufgebaut werden konnte.

Kadir Nurman
(* 1933 in Anatolien; † 24. Oktober 2013 in Berlin) war ein türkischer Gastronom, der laut dem Verein Türkischer Dönerhersteller in Europa (ATDID) als Erfinder des Döner Kebab in Deutschland gilt.
Diese Entstehungsgeschichte erklärt auch den heute bekannten Unterschied zwischen Kebab und Döner.
Woher kommt der döner berlin?
Aber auch wenn der Döner in Berlin erst so richtig groß geworden ist, ist er natürlich keine rein deutsche Erfindung. Das muss man ganz klar sagen. Im Grunde ist und bleibt er eine türkische Spezialität, die in Deutschland nur ein bisschen anders eingekleidet wurde. Und gerade die Berliner Variante hat dabei einen ganz eigenen Charakter entwickelt.
Was ihn denn so typisch „deutsch“ macht? Das sind oft nur ein paar Kleinigkeiten:
- Man hat angefangen, auch andere Fleischsorten wie Huhn oder Pute zu verwenden.
- Plötzlich kamen Zutaten dazu, die man in der Türkei eher selten im Döner findet, allen voran der gute alte Rotkohl.
- Und dann natürlich die Soßen! Eine riesige Auswahl von Kräuter über Knoblauch bis scharf – oft viel mehr, als es im Original üblich war.
Diese Variationen haben dem Döner Kebab in Deutschland eine eigene Identität verliehen, die sich von seinem ursprünglichen Konzept unterscheidet. Die Entwicklung ging sogar so weit, dass es heute strenge Regeln dafür gibt, warum ein Imbiss nicht mehr einfach ‚Döner‘ heißen darf.
Original döner zutaten
Ein Döner Kebab besteht aus einer Kombination verschiedener Zutaten, die zusammen ein harmonisches Geschmackserlebnis ergeben. Grundlegend gehören folgende Elemente in einen Döner:
- Fleisch: Traditionell Lammfleisch, manchmal auch Kalb oder Rind. In modernen Varianten wird auch Hähnchen verwendet. Das Fett am Fleisch bleibt meist dran, um den Döner saftig zu halten.
- Marinade: Zwiebeln, Joghurt oder Milch, Gewürze wie Paprika, Oregano, Thymian, Pfeffer und Salz.
- Weitere Gewürze: Häufig kommen noch Knoblauch, Kreuzkümmel, Koriander, manchmal auch etwas Zimt oder Baharat zum Einsatz, je nach Region und Rezept.
Die Auswahl der Zutaten kann je nach Region und persönlichem Geschmack variieren. Ein Döner Kebab ist somit nicht nur ein Gericht, sondern auch ein Erlebnis, das sich ständig weiterentwickelt.
Der Döner Kebab ist also nicht nur ein Gericht, sondern ein kulturelles Phänomen, das die kulinarische Landschaft Deutschlands geprägt hat. Ob türkisch oder deutsch, er bleibt ein beliebter Snack für viele.